Der Hirtenweg in der Inklusion
Die Schule Hirtenweg zeichnet sich als bewegte Schule durch ein Kollegium aus, das jungen Menschen mit physischen Beeinträchtigungen in ihrer Einzigartigkeit mit vielseitigen Förderangeboten begegnen kann. Dieses Konzept möchten wir in die Inklusion tragen.
Wir arbeiten aus Tradition eng mit drei integrativen Grundschulen an Schwerpunktstandorten zusammen und unterstützen Kinder und Jugendliche an weiterführenden Schulen individuell in ihrer körperlichen und motorischen Entwicklung. Um die Lernatmosphäre inklusiv beschulter junger Menschen zu verbessern, wird ein hohes Maß an Vernetzung, Reflexion und Multiprofessionalität notwendig. Nur so können Förderpläne erarbeitet werden, die das gesamte System berücksichtigen, in dem ein junger Mensch lernt und heranwächst.
Als sonderpädagogisches Kompetenzzentrum für körperliche und motorische Entwicklung können wir unterrichtliche wie therapeutische Settings mit einem hohen Maß an fachlicher Spezialisierung bereichern, wenn die Expertise an einer Schule nicht vertreten ist. Wir beraten, unterstützen und begleiten die Schulen im Bezirk – Schüler:innen, Eltern und Kolleg:innen.
Eine therapeutische Versorgung innerhalb der jeweiligen Schule ist für das Gelingen inklusiver Arbeit unverzichtbar. An unseren Kooperationsschulen des Primarbereichs finden die Bedürfnisse von Schüler:innen mit dem Förderbedarf körperliche und motorische Entwicklung über therapeutische Angebote im Unterricht wie im schulischen Alltag besondere Beachtung. Neben Hilfsmittelversorgung, individuellem Training und punktueller Unterrichtsbegleitung unterstützen Physio- und Ergotherapeut:innen die Struktur des Schulalltags, um Abläufe, Räume und Transfersituationen verbessern zu können. Dabei werden die verschiedenen Anforderungen an Hilfsmittel im schulischen wie privaten Kontext ebenso berücksichtigt wie die Kompetenzen der Menschen, die mit den Schüler:innen arbeiten.
Unterschiedliche Schulstrukturen erfordern variable Lösungen, zu denen unsere Therapieabteilung mit ihren vielseitigen Kompetenzen beiträgt. Trotz der knappen Personalressourcen für inklusive Arbeit sind wir bestrebt, gemeinsam mit den Kolleg:innen unserer Kooperationsschulen dafür zur sorgen, dass Lernatmosphäre und individuelle Gegebenheiten den Diversitätsgedanken ausreichend berücksichtigen. Wir fokussieren die Entwicklungsbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen mit dem Förderschwerpunkt KME ganzheitlich und interdisziplinär. Dieser fachspezifische Förderansatz ist nicht durch ambulante Therapieangebote zu ersetzen.
Inklusion bedeutet die Suche nach individuellen Wegen, auf die wir uns mit unseren Partnerschulen begeben – aus therapeutischer wie unterrichtlicher Perspektive bringen wir unsere holistische Sichtweise und unsere vielgeschätzte Erfahrung mit multiprofessioneller Kooperation in den inklusiven Schulalltag ein.
Benjamin besucht eine Altonaer Grundschule. Er hat eine spastische Tetraplegie und wird stundenweise von einer Ergotherapeutin und einer Physiotherapeutin der Schule Hirtenweg betreut. Die Therapeut:innen passen die Hilfsmittel situativ an und machen die Mitarbeiter:innen mit ihnen vertraut. Für eine aktive Teilnahme am Unterrichts- und Schulgeschehen benötigt er mehr als sein wichtigstes Hilfsmittel, den Rollstuhl: