Betriebspraktika sind ab Klasse 9 angedacht und werden individuell angepasst.
Die Schüler:innen arbeiten – je nach Stärken und Einschränkungen – in Betrieben des 1. Arbeitsmarktes, Werkstätten für behinderte Menschen und Tagesförderstätten.
Sie suchen sich mit Unterstützung der Eltern und Klassenteam einen Praktikumsplatz in einem Betrieb oder einer Einrichtung für Menschen mit speziellem Förderbedarf.
Die Schule Hirtenweg arbeitet in der Vorbereitung von Praktika auch mit dem Netzwerk BO zusammen.

Die Schüler:innen starten zum Kennenlernen mit einer oder zwei Kompaktwochen ihr Praktikum.
Erweitert fahren sie drei Monate lang einmal in der Woche nicht in die Schule, sondern in ihren Betrieb zum Arbeiten: Ihr Praxislerntag.
Sie wählen eine Aufgabe aus, mit der sie sich im Betrieb besonders beschäftigen wollten:
Ihre Lernaufgabe.
Sowohl in der Schule als auch in den Betrieben werden die Schüler:innen bei ihren Aufgaben durch Mentor:innen unterstützt.
Unterstützung gibt es z.B. beim Fahrtraining, bei verschiedenen Aufgaben im Betrieb, bei der Auswahl der besonderen Lernaufgabe, bei Pflegebedarf oder beim Schreiben des Tageskurzberichtes.

Durch das gemeinsame Plenum nach dem Betriebstag erfahren die Praktikant:innen in der Schule auch sehr viel über die Arbeitsplätze ihrer Mitschüler:innen. Erlebnisse oder Probleme aus den verschiedenen Betrieben werden aktuell besprochen, bestimmtes Verhalten eingeübt (z.B. wie rede ich mit Kund:innen, mit meinen Vorgesetz:innen oder Kolleg:innen?) und die Lernaufgabe mit Hilfe des Computers aufgeschrieben und mit Fotos dokumentiert.
Am Ende des Halbjahres lädt die Klasse zu einer öffentlichen Präsentation ein. Jede:r berichtet über das eigene Praktikum, zeigt eine Präsentation und eine fertige Praktikumsmappe mit der besonderen Lernaufgabe.

Im darauf folgenden Halbjahr kann sich das Ganze in einem neuen Betrieb wiederholen. Der Vorteil dieser Organisation liegt in der intensiven Begleitung und der direkten Aufarbeitung der Betriebserfahrungen im Unterricht während der Praktikumszeit. Auch der Wechsel zwischen Schule und Betrieb wird als entlastend empfunden. Am Ende der Klasse 10 sind die Praktikant:innen stolz auf ihre Leistungen und ein ganzes Stück erwachsener durch diesen „Realitätscheck“.
Sie konnten ausprobieren und erfahren, wo ihre Interessen und Fähigkeiten liegen, was für sie machbar und realistisch ist und was nicht, wo ihre Grenzen liegen, was sie noch lernen können, wie ihre Anleiter:innen in den Betrieben ihre Leistungen einschätzen und welche Möglichkeiten ihnen nach ihrer Schulzeit offen stehen.
Themen im Unterricht in dieser Zeit sind:
- Eigene Interessen und Fähigkeiten herausfinden (welcher Platz passt zu mir?)
- Verschiedene Betriebe und Einrichtungen im Stadtteil kennenlernen
- Orientierung über Berufsbilder (Recherche im Internet und im eigenen Umfeld)
- Kontaktadressen heraussuchen (Telefonbuch, Internet)
- Kontaktaufnahme zu Betrieben (Telefonieren)
- Lebenslauf u. Bewerbung schreiben
- Bewerbungsgespräche üben
- Vorstellungsgespräche in den Betrieben
- Anfahrtswege üben, HVV-Training
- Einrichten des Berichtsheftes (Eintragen der Adressen und Termine)
- Notwendige Vereinbarungen und Regelungen mit den Betrieben treffen (Betriebsbesuche, Arbeitsassistenz, Führen der Tageskurzberichte)
- Elternabend (Vereinbarungen mit den Eltern treffen, Informationsaustausch pflegen)

Für dieses Projekt erhielt unsere Schule 2008 den Schuloscar der Hamburger Wirtschaft.
Über den Ausbau von Kooperationen mit Betrieben in unserer Umgebung (Altona-Othmarschen- Bahrenfeld) würden wir uns freuen, Kontaktaufnahme bitte über das Schulbüro oder die Fachleitung Berufsorientierung/ Katharina Rohn.
Betriebe/ Einrichtungen, mit denen schon seit vielen Jahren erfolgreiche Kooperationen bestehen: